Ankunft in Banjul
Es war wieder ein langer Flug. Diesmal sind wir das erste Mal über Dakar geflogen. Mittlerweile wohnen dort über 5 Millionen Menschen. Aus der Luft sah es etwas zivilisierter und entwickelter aus, als Gambia. Senegal und Gambia sind ja Länder, die quasi den gleichen Ursprung haben ( siehe Blog aus dem letzten Jahr)
Am Flughafen dann das übliche Gewusel. Mit uns im Flugzeug ein gambianischer Musiker, der erst vom Bodenpersonal und dann vor dem Flughafen frenetisch begrüßt wurde. Unsere Begrüßung wär auch toll. Gudrun und Beatrices, die beiden Klinikleiterinnen standen mit Blaulicht und einem kühlen Bier bereit. Unser Gepäck passte genau in den Wagen. Gute Nacht für heute. Morgen wartet Arbeit auf uns.
Sonntag morgen lauf
Sonntags ist auch in Gambia die Klinik geschlossen. Nach den relativ turbulenten und anstrengenden vergangenen Wochen entspannt heute jeder von uns auf seine Art. Ich habe meine müden Knochen mal wieder in meine Jogging-Schuhe gezwängt ( Frau Chales de Beaulieu macht das ja jeden Tag). Wenn man seine Schutzengel nicht über gebühr belasten möchte kann man in Gambia nur sehr früh und nur am Strand joggen.
Auf der Strecke sind mir wie immer einige lustige Dinge widerfahren. Ein angespülter Fisch wird hier nicht von einigen Möven zerpflückt sondern riesige Geier kämpfen um ihre Beute. Die bumster, die sonst am Strand jeden Touristen anquatschen schlafen noch. Auf dem Weg zur Arbeit überholte mich ein Wachmann von einem Hotel mit seinem Fahrrad. Am Strand war er damit nicht so schnell. Im gepressten Sand dicht am Wasser ging es, aber als er auf meiner Höhe in den tieferen Sand musste, war er ganz schön am Kämpfen. An den Griffen seines Lenkers baumelten 2 kleine deutsche Flaggen.
An dieser Strandbar komme ich nun schon einige Jahre vorbei. Sie entwickelt sich prächtig. Während die Konkurrenten drumherum weiter nur Sonnenschirme und Getränke anbieten ist hier im Lauf der Zeit ein kleines festes Gebäude entstanden. Sozusagen die Sansibar Gambias.
Neue Farbe neues Glück
Im Laufe der Jahre hat sich die Farbe der Klinik, in der die Zahnstation untergebracht ist immer wieder geändert. Von rot über gelb nach blau.
Nicht nur die Farbe veränderte sich. Angefangen 2002 als Verbandststation unterstützt vom ASB in Lüneburg, kam 2005 die Geburtenstation mit ca 130 Geburten pro Monat und schließlich die internistische Abteilung mit angeschlossener Apotheke hinzu. Die Ergänzung um die Zahnstation 2009 unter mithilfe durch die Famillie Köhler aus Berlin war sicher ein wichtiger Beitrag zur stärker werdenden wirtschaftlichen Unabhängigkeit von internationalen Hilfsorganisationen.
6.21 Flughafen Hamburg.
150 kg sind endlich eingecheckt. Davon sind mindestens 100 kg Pflaster, Medikamente ect. Die letzten 500 Ampullen Anästhetikum kamen gestern von Aerzte helfen aus Berlin.
Wir danken den Spendern vom Mariahilf Krankenhaus, Nordenta und dem Labor Vossen (danke Klaus)
Voller Vorfreude besprechen wir was uns wohl außer der tropischen Wärme erwartet.
Alasana unser Fahrer der vergangenen Jahre wird diesmal nicht am Flughafen sein. Wir melden uns aus Afrika.
Es ist soweit, die Klinik ruft….
Es ist soweit, die Klinik ruft und für uns heißt es am Freitag: „Ihr Flug nach Gambia via Brüssel ist zum Einstieg bereit“
In 48 Stunden landen wir in Gambia, die Taschen wieder voll mit Materialien und Spenden für die Klinik.
Die Vorfreude ist groß! Hat sich was verändert, was erwartet uns in der Klinik, was werden wir zu tun haben und welche Herausforderungen warten auf uns….. Wir werden während unseres Aufenthaltes regelmäßig unsere Erlebnisse schreiben und Ihnen so einen Einblick in unsere Arbeit geben.
Tschüss Martin Christiansen & Henrike Rolf & Nadine Chales de Beaulieu
Letzter Check….
In in knapp einer Woche geht es los…..
Wir fliegen vom 21.2.-11.3. wieder in die Klinik nach Gambia. Die Vorfreude und Spannung wächst je näher der Tag kommt…….
Letzter Check bevor es los geht
Flüge gebucht? Check 👍
Impfungen vorhanden? Check 👍
Unterkunft gebucht? Check 👍
Gepäck ok? Check 👍
Formalitäten erledigt? Check 👍
Reisepass gültig? Check👍
Mitbringsel besorgt? Check 👍
ES KANN LOSGEHEN!!
GAMBIA WIR KOMMEN!!
Herstellung von Palmöl
Ganz im Süden Gambias an dem Grenzstreifen zur casmance (der südliche Teil des Senegals) ist eine kleine Siedlung. In dieser Siedlung wird seit Jahrhunderten gleich gelebt.
Die Jungen kraxeln in atemberaubender Höhe mit abenteuerlichen Hilfsmitteln die Palmen hoch und schneiden die Früchte der Palmen ganz oben ab. Diese werden dann gestampft und gekocht.
Auf dem Markt beispielsweise in Serrekunda wird das fertige Produkt dann angeboten. Zur Zubereitung von Speisen wird es dann verwendet.
Erlebnisse zweite Woche in der Klinik….
Seit Mittwoch ist es mit 33 Grad erstaunlich kühl hier in Gambia. Am Anfang der Woche hatten wir über mehrere Tage einen sehr heißen und staubigen Saharawind. Der Staub setzt sich in jede Ritze.
Wieder so eine Sache , über die ich mir in Europa nie Gedanken gemacht habe. Der Staub, der beispielsweise in elektrische Geräte eindringt wird in der Regenzeit feucht. In der folgenden Trockenzeit wird dann eine dünne Kruste gebildet. Dieser Zyklus wird 2-3 mal durchlaufen und fertig ist der erste Kurzschluss an dem elektrischen Gerät. Auch Autos mit ihrer immer komplizierter werdenden Elektronik sind besonders anfällig. Deswegen sind die beliebtesten Autos auch immer noch die, die verlässlich mechanisch arbeiten.
In der Klinik waren jetzt nahezu alle späten Wundnachsorgen des Face Projekts erledigt. Auch Ibrahimar das Verbrennungsopfer konnte von allen Nähten und Klammern befreit werden. Es ist unglaublich wie tapfer und fröhlich der kleine Mann jeden Tag ist.
Die zahnärztlichen Behandlungen laufen sehr rund und flüssig. Man kann es gar nicht oft genug erwähnen: die zweite zahnärztliche Behandlungseinrichtung erleichtert das Abarbeiten der Patienten enorm!
Yippie die Reiseplanung steht….
Die letzten Monate sind ein wenig ruhig gewesen. Wir haben den vergangenen Gambia Aufenhalt aufgearbeitet und das gute Leben in Deutschland genossen.
Aber jetzt geht es wieder los! Nach dem nun ein paar Monate vergangen sind, stürzen wir uns nun wieder in die Planung des nächsten Jahres. Schon bei Rückkehr nach Deutschland im Februar war uns allen klar:
wir fahren 2014 wieder nach Gambia! Jetzt steht die Planung:
Unsere nächste Reise wird vom 21.2.-11.3.2014 stattfinden.
In der Klinik sind wir bereits angemeldet, die Flüge gebucht, Unterkunft in Arbeit und ein Termin im Tropeninstitut für die anfallenden Impfungen geplant.
Herzliche Grüße
Dr. Martin Christiansen & Dr. Henrike Rolf
Letzter Tag- nun heißt es goodbye Gambia
Heute ist unsere Zeit in Gambia vorbei.
Zwei Wochen vergingen wie im Fluge. Wir konnten auch in diesem Jahr wieder vielen Menschen in der Klinik mit unserer Arbeit helfen. In den letzten 14Tagen haben wir unzählige Extraktionen, viele Füllungen, wenige Zahnreinigungen, einige Operationen und zusätzlich die normalen Kontrollen
Wir haben wieder viel gelernt. Die Menschen die hier leben sind uns sehr an’s Herz gewachsen.
Gestern hatten wir noch ein besonders tolles Erlebnis. Die Ärzte helfen Gruppen, die gerade die neue Behandlungseinheit montieren und wir waren in einer Schule in Bakau. Die Schule geht auf eine Privatinitiative zurück. Ein mutiges Mädchen wollte unbedingt als erstes behandelt werden.
180 Kinder im Alter zwischen 4 und 7 folgten gebannt, als wir ihnen den Gebrauch von Zahnbürste und Zahnpasta erklärt haben. Sie kannten ein tolles Lied: „brush your teeth twice a day, in and out, up and down that s the way“
Anschließend haben wir uns noch ein gutes Drittel der Kinder angesehen
Einige Milchzähne wurden gleich vor Ort entfernt. Die kleinen Patienten waren dabei sehr tapfer und froh, dass ihnen jemand geholfen hat.
Das Interesse für den eigenen Mund war auf einmal riesengroß.
CONDOR hat uns heute nacht sicher wieder nach Hause gebracht. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal allen CONDOR Mitarbeitern und insbesondere Marc Tepel, die uns unterstützt haben.
Es hat uns viel Spass gebracht, Sie/Euch an unseren Erlebnissen teilhaben zulassen und hoffen, die kleine Exkursion nach Gambia war interessant.
Wir werden dieses Projekt auch weiter unterstützen und sind über jede Hilfe dankbar!
Goodbye Gambia Hello Germany