Blogbeitrag:

Noma eine in Deutschland unbekannte Erkrankung

Auch im letzten Jahr wurden wir wieder mit einer Erkrankung konfrontiert, die uns aus dem Studium nicht bekannt war. Wir hatten bei einem Rotary Vortrag schon einmal davon gehört : Noma. Wasserkrebs. Es beginnt mit einer bakteriellen Entzündung des Zahnfleisches bei jungen Kindern. Wenn es in der ersten Phase zahnärztlich behandelt wird kommt es zu einer kompletten Ausheilung.

Wenn nicht entwickelt sich ein mehr oder weniger grosses Loch erst in der Wange, später auch im Nasenbereich. Unbehandelt verläuft diese Erkrankung in 70-90 % aller Fälle letal. Dieser 4 jährige Patient kam letztes Jahr zu uns in Behandlung. Das Gemeine an dieser Erkrankung ist die Ausbreitung auch auf den Knochen und alle angrenzenden Gewebe, wie Zunge ect. Der Patient war schon 4 Wochen unter Antiobiose hier in der Klinik und wartete auf uns. Vorher sah der Befund noch schlechter aus.

Nach einer 1 1/2 stündigen OP und weiteren 2 Tagen Aufenthalt in der Klinik verliess uns unser kleiner Patient letztes Jahr ganz vergnügt

Wir waren sehr froh ihn nach 11 Monaten gesund und munter wieder zu treffen. Die Narbe muss sicher noch ein oder zweimal korrigiert werden, aber dann hat er eine lebenswerte Zukunft vor sich. Prof Li hat den Patienten in diesem Jahr gesehen. Da die Mundöffnung wunderbar ist muss er in diesem Jahr nicht operiert werden. Vielleicht wächst das Narbengewebe so mit, dass eine zweite Operation unnötig wird.

Sicher ist dies ein plakativer Fall. Aber es wäre schön, wenn diese Kinder einfach früher, durch regelmässige Zahnarztbesuche behandelt werden könnten. Auch deswegen ist es so wichtig, dass es eine Zahnstation hier in Gambia gibt. Des weiteren ist eine Operation hier vor Ort um ein vielfaches günstiger als wenn die Patienten ins Ausland geflogen werden müßten.

Geschrieben am: 06.02.2013 Kategorien: Gambia 2013 Autor: